Einfamilienhaus H.

Das entlang der Straße ebene Grundstück steigt sukzessive an und endet in einer Hangkante, die von dichtem Wald umgeben ist. Natürlich wäre es technisch einfacher gewesen, das Haus entlang der Straße zu situieren. Zufahrt und Zugang wären zumindest im Winter unbeschwerlicher gewesen. Doch was sind die wenigen wirklichen tief verschneiten Tage gegen ganzjährig allerbeste Weitsicht auf Wiesen und Wälder und Räume, die das Gefühl vermitteln in einem Baumhaus zu wohnen?

In diesem Neubau in Pressbaum verlieh Architekt Peter Fleiß mit einem breiten, sockelartigen Untergeschoss  aus Sichtbetonsteinen massive Bodenhaftung. Über diesem schweren Querriegel kragt weit der um neunzig Grad verdreht obenauf gelagerte Wohnbereich aus, der den Eingangsbereich in der Mittelachse überdeckt. Mit einer Panoramaverglasung und einer äußeren Verkleidung aus Alu-Wellblech wird er zum Überblick gebenden Cockpit. Links und rechts flankieren ihn zwei niedrige Räume, die jeweils von großen Terrassen begleitet werden. Ausladende Dachvorsprünge spenden Schatten und geben Witterungsschutz.So wie im Inneren die Übergänge vom offenen Wohnraum in geschütztere Rückzugsnischen fließend sind, geht auch außen der befestigte Freibereich  barrierefrei in die Natur über.

  • Text: Franziska Leeb, Zeitungsbericht „Der Standard“ vom 25.05.2002